main »
sternwarte »
lichtverschmutzung »
der_railbeam_der_sbb »
BESICHTIGUNG_IN_LAUPEN
Railbeam SBB : Besichtigung vom 12. Dezember 2001 in Laupen, Bern
Info's und Gedanken des DarkSkySwitzerland Vertreters anlässlich der Musterbesichtigung !
Railbeam SBB
Besichtigung vom 12. Dezember 2001 in Laupen, Bern
Standort der Lichtsäule = freistehend im Hof
Einseitig ausgerüstet mit Lamellenfront und bodenseitigen Scheinwerfern 3 x 150 W?
Höhe 6m, Breite 60 cm, Volle Leistung
Wenn man von der (unbeleuchteten) Rückseite her die Situation wahrnimmt, so fällt die gute Platzbeleuchtung auf der Vorderseite auf.
Auf der (beleuchteten) Vorderseite wird ein grösserer Teil des Scheinwerferlichtes durch Lamellen als direktes Licht umgelenkt und
erscheint als blendende vertikale Fläche mit unterschiedlicher Intensität. Wenn auch die vorgelagerte Platzausleuchtung gut
ist, wirkt doch die unvermeidbare Blendung als störende Sehbehinderung. Diese Blendung entspricht einer funktionalen Fehlleistung.
Die bodenebenen Scheinwerfer würden im Falle einer ähnlichen Ausführung zu mutwilliger Abdeckung bis Vandalismus reizen.
Als Mitglied der DarkSky Switzerland haben wir jedoch noch ganz andere Bedenken.
Diese Leuchtsäulen verändern das nächtliche Bild der Landschaft absolut negativ.
Die Billigkeit der Elektro-Energie, verbunden mit den technischen Möglichkeiten reizen, Kunstlicht ohne Rücksichtnahme auf ein wichtiges,
nächtliches Umfeld für Reklamezwecke zu missbrauchen. Damit wird der Allgemeinheit - nicht nur den Astronomen! - etwas
zerstört, das nicht duldbar ist.
Die rasant Zunahme dieses Lichtmissbrauches - weltweit - hat zur Gründung des IDA geführt. (International Darksky Association) Bereits
haben mehrere Länder entsprechende Weisungen und Gesetze erlassen, die Lichtmissbräuche eindämmen sollen. Auch in der Schweiz
werden entsprechende Einschränkungen kommen, sind auch schon teilweise vorhanden.
Gedanken nach der Musterbesichtigung vom 12. Dezember 2001 in Laupen, BE
Auf den ersten Blick fasziniert die mit grossem Aufwand erstellte Lichtsäule.
In etlichen Punkten für sich betrachtet eine Meisterleistung.
Doch durch den vielfach geplanten Einsatz ergeben sich ganz andere Beurteilungen.
Die vertikale Leuchtfläche mit hoher Lichtdichte liegt im vollen horizontalen Sehbereich.
Durch die grosse Blendfläche wird das Sehen behindert. Umso höher muss die Umgebung beleuchtet werden!
Der über der Dachebene herausragende Teil soll ja weitherum sein Licht verströmen.
Eine klassische Form von Umweltverschmutzung durch Licht.
Die Bodenscheinwerfer werden nie so gebündelt werden können, ohne Lichtverluste seitlich und oberhalb der Stele und
gleichzeitig eine einigermassen gleichmässige Abstrahlung zu erreichen.
Die als Leuchtreklame gedachte Stele wäre eine direkte Herausforderung für Nachahmer, was ganz einfach weder lichttechnisch,
ökonomisch noch ökologisch in die heutige Zeit passt.
Abgesehen davon wäre es ein Anreiz für viele, diese unangenehme Art von Licht abzudecken oder zum Vandalismus zu verleiten.
Die SBB würde auf diese Art mit Sicherheit mehr Sympathisanten verlieren als gewinnen.
Wesentlich schlimmer aber ist der geplante Einsatz:
1. In einer absoluten Mobilitätszone, wo gutes Sehen ein Muss ist, aber durch die Blendung gestört wird.
2. Von der Höhe her Gebäude-überragend, also reine Lichtverschmutzung.
3. In grossen Stückzahlen, auch an Orten mit wenig Ausssenlicht-Anteil, d.h. heute noch mit einigermassen wenig gestörtem Nachthimmel.
Es ist für DSS zwingend, diesen lichttechnischen Unsinn zum Wohl aller Kreaturen zu verhindern.
main »
sternwarte »
light_pollution »
der_railbeam_der_sbb »
BESICHTIGUNG_IN_LAUPEN